Comau und Jeep steigern die Fertigungs- und Modellflexibilität für den neuen Commander SUV

  • Comau hat 14 komplexe Fertigungslinien erweitert, um die Produktionskapazität von Jeep von drei auf vier Modelle zu steigern.
  • Zu diesem Erweiterungsprojekt gehören 73 automatische und 18 manuelle Stationen für eine verbesserte Steuerung, Qualitätsprüfung und Effizienz.
  • Die automatische Karosseriemontage- und Schweißanlage von Jeep kombiniert die fortschrittliche Technologie von Comau mit leistungsfähigen Vision Systems und einem umfassenden 3D-Scanning.
  • Auf diese Weise gelang es Comau trotz der pandemiebedingten Werksschließung, das Projekt vorzeitig und in weniger als 24 Monaten vollständig umzusetzen.

Comau hat die End-to-End-Karosseriefertigungslinien in einem der modernsten Automobilwerke im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco für die Produktion des neuen 7-Sitzers Jeep Commander SUV erweitert. Die Aufgabe von Comau bestand darin, die Flexibilität der 14 komplexen Fertigungslinien zu steigern, um vier verschiedene Modelle in vollkommen zufälliger Reihenfolge produzieren zu können. Die höhere Flexibilität betrifft auch die modellspezifische Montage sowie Schweiß- und Qualitätsprüfungsarbeiten anhand der verfügbaren Eingangsteile.

Auf diese Weise ist Jeep in der Lage, seine Produktionsvolumen bei Komponenten für bestimmte Modelle zu optimieren, da das System automatisch die Produktion jener Fahrzeuge priorisiert, für die sämtliche Teile im Lager vorhanden sind. Dies ist angesichts von Lieferproblemen, verursacht durch die weltweite Pandemie, ein entscheidender Vorteil. Die erweiterten Fertigungslinien – jeweils mit einer Kombination aus automatisierten, halbautomatisierten und manuellen Vorgängen – hat Comau während der normalen Stillstandzeit des Werks mit nur minimalen Auswirkungen auf die Produktion installiert.

Die innovative Lösung von Comau basiert auf einem Lean-Manufacturing-Konzept und bietet eine verbesserte Prozessoptimierung und -steuerung. Dieses Ziel wird durch reduziertes manuelles Arbeiten, die Implementierung fortschrittlicher Automatisierungsprodukte und die Reduzierung von Zusatzausrüstungen erreicht. Zum Beispiel ersetzen Kameras, die dazu dienen, Teile anhand ihrer Form zu erkennen, Sensoren und Fotozellen. Ein umfassendes 3D-Scanning an allen Stationen ermöglicht eine nahtlose Roboterausrichtung.

Darüber hinaus wurden weitere fortschrittliche Automatisierungsprodukte implementiert, wie unternehmenseigene Laserschweiß- und Visio-Systeme sowie die Roller Hemming Lösung RHEvo. Jeep profitiert damit von einer verbesserten Modellflexibilität und Effizienz der Ausrüstungen sowie von umfassenden Qualitätsprüfungsfunktionen. Um schließlich die Skalierbarkeit der Investition des Kunden zu schützen, wurde das gesamte Projekt so ausgelegt, dass Jeep in Zukunft neue Modelle einführen kann.

Nach der Abbildung der tatsächlichen Produktionszyklen arbeiteten die Ingenieure von Comau mit simulierten Zellentypen, um sich vor der Umsetzung ein vollständiges Bild von den vorgeschlagenen Änderungen an der Montagestraße zu verschaffen. Auf diese Weise konnte das Team die Inbetriebnahme vor Ort optimieren und die implementierungsbedingte Ausfallzeit auf ein Minimum reduzieren. Insgesamt wurden 24 neue Roboter, 24 neue Schweißzangen und vier Förderbänder zu den über 620 bereits im Werk installierten Montage- und Schweißrobotern hinzugefügt.

„Um die anspruchsvollen Anforderungen von Jeep zu erfüllen, haben wir unsere innovativen Rahmenlösungen für vier Modelle zum ersten Mal erweitert“, erläutert Laerte Scarpitta, Comau Cluster Leader für Amerika. „Dieser wichtige Projektfortschritt ist das Ergebnis unserer Fähigkeit, den Kunden bei jedem Schritt des Fertigungsprozesses zu unterstützen. Wir freuen uns sehr, dass dieser neue 7-Sitzer-SUV mit unseren hochmodernen Montagelösungen produziert wird.“

Das umfassende Know-how von Comau und die vollständige Einbindung des Ingenieursteams von Jeep gaben dem Automobilhersteller die Gewissheit, dass das Projekt zufriedenstellend und rechtzeitig abgewickelt werden würde. Trotz der zweimonatigen Schließung aufgrund der COVID-19-Pandemie gelang es dem Team von Comau Brazil, alle Projektphasen schneller als geplant zu beenden.

Mateus Marchioro, Leiter des Werks Jeep Brazil: „Von Anfang an hat Comau sein technisches Know-how und seine Expertise in der Automatisierung unter Beweis gestellt und sich für unseren Erfolg eingesetzt. Die Produktionslösung insgesamt erfordert weniger Zusatzausrüstungen und manuelle Prozesse. Wir sind mit der Gesamtleistung der neuen Fertigungslinien überaus zufrieden.“

Darüber hinaus stellt das von Brasilien geleitete Projekt die Fähigkeit von Comau unter Beweis, komplexe Herausforderungen zu meistern und mit der direkten Unterstützung von Comau Rumänien, Comau Italien und Comau China die höchsten Fertigungsstandards zu erfüllen. Comau Brasilien nutzte seine lokale Präsenz und seine langjährige Erfahrung in der Automatisierung, der Digitalisierung und den intelligenten Technologien dazu, Kunden wie Jeep eine schnelle, hochwertige und effiziente Fertigungslinie für die Produktion von Luxusfahrzeugen zur Verfügung zu stellen.

 

Comau, ein Unternehmen von Stellantis, ist ein weltweit führender Anbieter industrieller Automatisierungslösungen und -systeme. Zum umfangreichen Portfolio gehören Technologien und Systeme für die Fertigung von Elektro-, Hybrid- und herkömmlichen Fahrzeugen, Industrieroboter, kollaborative und tragbare Roboter, selbststeuernde Logistiklösungen, spezielle Bearbeitungszentren sowie vernetzte digitale Dienstleistungen und Produkte, um Maschinen- und Prozessdaten zu übermitteln, auszuarbeiten und zu analysieren. Mit mehr als 45 Jahren an praktischer Erfahrung und einer starken Präsenz in jedem führenden Industrieland unterstützt Comau Hersteller jeder Größenordnung in nahezu jeder Branche bei der Realisierung höherer Qualität, gesteigerter Produktivität, kürzerer Markteinführungszeiten und sinkender Gesamtkosten. Das Angebot des Unternehmens umfasst neben Projektmanagement- und -beratung auch die Instandhaltung und Schulung für eine Vielzahl von Industriesegmenten. Comau, mit Sitz in Turin (Italien), verfügt über ein internationales Netz, sechs Innovationszentren, fünf Digital Hubs, neun Fertigungsanlagen in insgesamt 13 Ländern mit 4.000 Beschäftigten. Mit seinem weltweiten Händler- und Partnernetz kann das Unternehmen rasch auf die Bedürfnisse von Kunden jeder Größenordnung reagieren, ungeachtet dessen, wo sich diese befinden. Zusätzlich ist die Firma Comau sehr aktiv auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung. Hier betreibt Comau eine eigene Academy, in der sowohl Soft-Skill-Trainings als auch technische Trainings und sogar zwei Master-Studiengänge angeboten werden. Comau legt außerdem einen großen Fokus darauf, Kunden und Partner auf die Herausforderungen von Industrie 4.0 vorzubereiten.