97 Prozent der Fuhrparks ab 50 Pkw & Transporter haben mit Lieferengpässen bei der
Fahrzeugbeschaffung zu kämpfen. Derzeit können in fast 20 Prozent der Unternehmen nicht alle
dienstwagenberechtigten Mitarbeiter mit einem Fahrzeug versorgt werden. Das zwingt viele
Unternehmen, sich anders aufzustellen. In der aktuellen Studie „Auswirkungen der Lieferengpässe
2022“ hat Dataforce bei Fuhrparkverantwortlichen, aber auch bei Privatkunden nachgefragt, welche
alternativen Möglichkeiten bereits genutzt werden, und welche Erwartungen sie an die verschiedenen
Marktanbieter stellen.
Reaktion der Kunden auf die angespannte Situation
Was tun, wenn für das gewünschte Fahrzeug inzwischen Lieferzeiten von 12 oder gar 18 Monaten
aufgerufen werden oder das schon längst bestellte Modell weiterhin auf sich warten lässt? Gut die
Hälfte der 179 befragten Fuhrparkverantwortlichen reagieren darauf mit einer längeren Nutzung der
Kauffahrzeuge und weitere 35 Prozent mit einer Verlängerung der Leasingverträge. Das gestaltet sich
in der Praxis je nach Leasingpartner nicht immer reibungslos und ist zum Teil mit deutlichen
Kostensteigerungen verbunden. In großen Flotten mit mindestens 50 Pkw/Transportern im Bestand
fallen diese Quoten mit 66 beziehungsweise 45 Prozent nochmal signifikant höher aus. Auf Rang drei
und vier folgen mit dem Eingehen von Kompromissen bei der Fahrzeugauswahl sowie einem Wechsel
des Händlers beziehungsweise Anbieters Reaktionen, die für die verschiedenen Marktteilnehmer
sowohl Chance als auch Risiko bedeuten können.
Am häufigsten wird jedoch Verzicht bei bestimmten Ausstattungselementen geübt. Zur Not werden es
dann eben doch keine Matrix LED–Scheinwerfer, bestimmte Komfortfeatures entfallen oder werden zu
einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet. Fest steht auf jeden Fall: Die Kunden sind flexibler geworden
und mehr denn je bereit, die eingetretenen Pfade zu verlassen und andere Marken, Modelle,
Fahrzeugsegmente oder Antriebsarten ins Auge zu fassen.
Was erwarten Gewerbe– und Privatkunden in der aktuellen Situation von Herstellern,
Leasinggesellschaften und Händlern?
Für die potenziellen Käufer und ihre Zufriedenheit hängt viel davon ab, wie die involvierten Anbieter
mit der herausfordernden Situation umgehen. Dabei ist die Erwartungshaltung an die Hersteller und
Importeure eindeutig. Eine offene, ehrliche und verlässliche Kommunikation steht hier ganz oben auf
der Wunschliste der gewerblichen Kunden.
Das gilt ebenso in Richtung des Autohandels. Auch hier wünschen sich die Fuhrparkentscheider einen
proaktiven und ehrlichen Umgang, außerdem mehr Engagement und besseren Service. Der
Informationsfluss und die Verbindlichkeit bei den Lieferterminen der Fahrzeuge wurde am häufigsten
bemängelt.
Interessanterweise ist die gewünschte Verbesserung der Kommunikation beim dritten großen
Marktteilnehmer, den Leasinggesellschaften, nur im Mittelfeld platziert. Hier steht die Möglichkeit,
bestehende Leasingverträge zu verlängern, ganz oben auf der Agenda, ebenso wie mehr Flexibilität in
Bezug auf Leasingdauer und –raten.
Nähere Infos zur Studie sind unter www.dataforce.de/lieferengpass–2022/ abrufbar.