Der Dürr-Konzern hat die noch ausstehenden 49 % der Anteile an seiner italienischen Tochtergesellschaft CPM S.p.A. übernommen und damit seinen Anteilsbesitz zum 31. Dezember 2022 auf 100 % erhöht. Über die Höhe des Kaufpreises für die neu erworbenen Anteile wurde Stillschweigen vereinbart. Die Anteilsaufstockung ist Bestandteil der NEXT.assembly-Strategie, bei der der Konzern sämtliche Aktivitäten in der Automobil-Endmontagetechnik in seiner Division Paint and Final Assembly Systems zusammengefasst hat. Dadurch sollen in den kommenden Jahren deutliche Wachstumspotenziale realisiert werden. CPM wird dabei als Kompetenzzentrum für schlüsselfertige Endmontageprojekte zukünftig eine noch wichtigere Rolle einnehmen.
Das in Turin beheimatete Unternehmen CPM S.p.A. ist spezialisiert auf schlüsselfertige Endmontageanlagen für die Automobilindustrie. CPM wurde 1967 gegründet und gehört seit dem 1. Januar 1999 zum Dürr-Konzern. CPM erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von rund 100 Mio. € und beschäftigt rund 90 Mitarbeiter. Die veräußerten Unternehmensanteile befanden sich bislang im Besitz der Gründerfamilie Bellezza, die sich nun altersbedingt zurückzieht.
CPM als Kompetenzzentrum für innovative Endmontagesysteme
Mit seiner NEXT.assembly-Strategie hat der Dürr-Konzern die Kundenbetreuung und die Vermarktung des Produktspektrums in der Endmontagetechnik verbessert, CPM kommt dabei eine besondere Rolle zu: Die italienische Dürr-Tochtergesellschaft trägt die Gesamtverantwortung für schlüsselfertige Projekte. Das NEXT.assembly-Konzept stößt bei den Kunden auf großen Zuspruch: Beim Bau von Montagelinien für E-Autos sind Anlagen mit hohem Automatisierungsgrad und neuartigem Layout für verschiedene Hersteller entstanden. Unter anderem präsentierte CPM ein innovatives Automated Guided Vehicle. Dieses fahrerlose Transportsystem für Karosserien sorgt für Flexibilität in der Endmontage.
Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Mit der Übernahme aller Anteile an CPM vollziehen wir einen logischen unternehmerischen Schritt. Unsere italienische Tochtergesellschaft ist sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein wichtiger Bestandteil des Dürr-Konzerns. CPM ist ein ausgewiesener Spezialist auf dem Gebiet der Endmontagetechnik und zeichnet sich vor allem durch seine hochwertige und innovative Technik im Systemgeschäft aus.“
Kaufpreis mit Auswirkungen auf Nettofinanzverschuldung
Ein Großteil des Kaufpreises für die Anteile an CPM wurde bereits Ende 2022 entrichtet. Durch den Zahlungsmittelabfluss ist ein Anstieg der Nettofinanzverschuldung zum Jahresende zu erwarten, jedoch bleibt die prognostizierte Bandbreite zwischen -75 und -125 Mio. € unverändert bestehen. Der genaue Wert der Nettofinanzverschuldung wird mit Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftsjahreszahlen am 23. Februar 2023 veröffentlicht. Ende September 2022 lag der Nettofinanzstatus bei -55,4 Mio. €. Auf den Free Cashflow hat der Anteilserwerb dagegen keine Auswirkungen.